Fliegen mit Hund ist eine Herausforderung, die mit der richtigen Vorbereitung stressfrei gemeistert werden kann. Es beginnt bei der Wahl der passenden Transportmöglichkeiten und reicht bis zur Planung der Reise selbst. Jeder Hund ist einzigartig, und genau deshalb sollten die Bedürfnisse Ihres Vierbeiners im Mittelpunkt stehen. Ob kleiner Hund in der Kabine oder großer Begleiter im Frachtraum – dieser Leitfaden bietet umfassende Tipps und praktische Hinweise, um den Flug für Mensch und Tier so angenehm wie möglich zu gestalten. Lesen Sie weiter, um die wichtigsten Informationen Schritt für Schritt zu erhalten.
Das Wichtigste auf einen Blick
- Wählen Sie die richtige Transport-Option, da kleine Hunde in der Kabine, große im Frachtraum reisen und besondere Regeln für manche Rassen gelten.
- Melden Sie Ihren Hund rechtzeitig an und bereiten Sie alle erforderlichen Dokumente vor, um reibungslose Abläufe am Flughafen sicherzustellen.
- Planen Sie den Check-In, die Sicherheitskontrolle und das Boarding sorgfältig, um Stress für sich und Ihren Hund zu minimieren.
- Gewöhnen Sie Ihren Hund frühzeitig an die Transportbox und passen Sie die Ernährung und Bewegung vor dem Flug entsprechend an.
- Sorgen Sie während des Flugs für den Komfort Ihres Hundes durch Wasser, Beschäftigung und Unterstützung beim Druckausgleich.
Inhaltsverzeichnis
- Welche Transportbestimmungen gibt es für das Fliegen mit Hund?
- Die richtige Transportbox oder Tragetasche für ihren Hund finden
- Die Flugbuchung mit Hund richtig vorbereiten
- Den Hund auf den Flug richtig vorbereiten
- Die Flugreise mit Hund so angenehm wie möglich gestalten
- Fazit
- Häufig gestellte Fragen
Welche Transportbestimmungen gibt es für das Fliegen mit Hund?
Einige Airlines erlauben die Mitnahme von Tieren im Frachtraum oder der Kabine. Hierbei halten die Airlines sich streng an die Vorgaben der International Air Transport Association (IATA). Im folgenden erklären wir Ihnen die wichtigsten Anforderungen für das Fliegen mit Hund. Ein besonderes Augenmerk gilt der Mitnahme von Kampfhunden oder stumpfnasigen Hunden (brachycephale Rassen) auf Flügen. Viele Airlines haben besondere Vorschriften oder Einschränkungen für diese Hunde, da sie aufgrund ihrer Anatomie anfälliger für Atemprobleme und Stress sind. Einige Fluggesellschaften erlauben den Transport solcher Rassen nur in speziell belüfteten Frachträumen oder lehnen ihre Beförderung ganz ab. Klären Sie unbedingt im Voraus, ob und unter welchen Bedingungen Ihre Fluglinie Kampfhunde oder brachycephale Hunde transportiert, und wählen Sie idealerweise einen Direktflug, um das Risiko für Ihren Hund zu minimieren.
Hund im Frachtraum als Übergepäck
Mittlere und größere Hunde, die nicht in der Kabine transportiert werden können, können bei diversen Airlines im Frachtraum mitreisen. Dort werden spezielle, klimatisierte Bereiche für Tiere bereitgestellt. Wichtig ist, dass die Transportbox den Anforderungen der International Air Transport Association (IATA) entspricht. Die Transportbox muss aus einem stabilen Material sein sowie ausbruchsicher (durch Schrauben), bissfest, wasserdicht und gut belüftet sein. Viele Airlines empfehlen zudem, dass die Box mit einer weichen Unterlage ausgestattet wird, um den Komfort Ihres Hundes zu erhöhen. Zudem muss eine Wasserschale in der Box befestigt sein, damit ihr Hund jederzeit mit Trinkwasser versorgt werden kann.
Informieren Sie sich im Voraus bei der Airline, ob und unter welchen Bedingungen Ihr Hund im Frachtraum mitreisen darf. Auch die Jahreszeit spielt eine Rolle: Bei extremen Temperaturen kann der Transport im Frachtraum problematisch sein, weshalb einige Airlines während Hitze- oder Kälteperioden keine Tiere im Frachtraum akzeptieren.
Hund in der Kabine
Kleine Hunde bis zu einem Gewicht von etwa 8 kg (inklusive Transporttasche) dürfen oft in der Kabine reisen. Die Transporttasche muss unter den Sitz passen, ausreichend Platz für den stehenden Hund bieten sowie gut belüftet sein. Informieren Sie sich über die exakten Maße bei Ihrer Fluggesellschaft, in der Regel gelten die gängigen Handgepäckmaße. Hunde, die in der Kabine reisen, sollten an den Aufenthalt in einer Tasche gewöhnt sein. Viele Airlines verlangen, dass der Hund während des gesamten Flugs in der Tasche bleibt. Eine gute Vorbereitung kann helfen, Stress zu vermeiden und sicherzustellen, dass Ihr Hund sich wohl fühlt.
Besonderheit: Assistenzhunde
Assistenzhunde dürfen in den meisten Fällen kostenlos und ohne Einschränkungen in der Kabine reisen. Sie benötigen jedoch Nachweise über ihre Ausbildung und den Assistenzbedarf. Die genauen Anforderungen variieren je nach Airline. In der Regel wird ein medizinisches Attest oder ein Dokument über die Funktion des Assistenzhundes verlangt. Wichtig ist, dass der Hund gut erzogen und in der Lage ist, über längere Zeit ruhig an Ihrer Seite zu bleiben. Auch sollte er keine Gefahr für andere Passagiere darstellen. Informieren Sie sich über eventuelle Zusätze wie Maulkorbpflicht oder spezielle Sitzplatz Vorgaben.
Flüge mit Umstieg
Flüge mit Umsteigen können für Hunde besonders stressig sein. Es lohnt sich, Direktflüge zu bevorzugen, um die Belastung durch mehrfaches Ein- und Ausladen zu minimieren. Sollte ein Umstieg unvermeidlich sein, prüfen Sie im Voraus, ob Ihr Hund während der Transitzeit gut versorgt wird. Manche Flughäfen bieten spezielle Tierbetreuungsservices an, die sicherstellen, dass Ihr Hund Wasser, Nahrung und einen sicheren Aufenthaltsort hat. Achten Sie darauf, dass die Umsteigezeit nicht zu kurz ist, um unnötige Hektik zu vermeiden, aber auch nicht zu lang, um die Wartezeit für Ihren Hund so angenehm wie möglich zu halten. Die jeweilige Airline wird Sie bei der Buchung ihrer Flüge mit Hund zur Möglichkeit der Mitnahme bei Umsteigen am besten beraten.
Die richtige Transportbox oder Tragetasche für ihren Hund finden
Die Wahl der richtigen Transportbox oder Hundetasche ist entscheidend, um Ihrem Hund eine sichere und komfortable Reise zu ermöglichen. Eine passende Tasche sollte stabil, gut belüftet und bequem sein, damit Ihr Hund sich während des Flugs wohlfühlt. Modelle mit Sichtfenstern oder weichen Einlagen bieten zusätzlichen Komfort, während integrierte Fächer für Wasser und Leckerlis die Organisation erleichtern. Wichtig ist auch, die Box oder Tasche rechtzeitig mit Ihrem Hund zu üben, um den Ein- und Ausstieg stressfrei zu gestalten. Achten Sie bei der Boxengröße darauf, dass Ihr Hund sich problemlos bewegen kann.
Hier finden Sie einen Vergleich der Richtlinien der beiden Transportmittel für Hunde im Flugzeug:
Hundetasche für die Kabine |
Transportbox für den Frachtraum |
|
Maße |
max. 55 x 40 x 23 cm |
abhängig zur Größe des Hundes, IATA Richtlinien beachten |
Gewicht |
Tasche inklusive Hund darf bis 8 kg wiegen (je nach Airline) |
keine Gewichtsbeschränkung |
Eigenschaften |
Hund muss stehen können, kein fester Rahmen, ausreichend Luftzufuhr |
stabil, ausbruchsicher, bissfest, wasserdicht und gut belüftet |
Zubehör |
Weiche Einlage, Wasserflasche, Kauartikel, Leine für die Sicherheitskontrolle |
Weiche Einlage, befestiger Wassernapf, kein Zubehör wie Leine oder Maulkorb in der Box |
Die Flugbuchung mit Hund richtig vorbereiten
In der Regel ist eine Anmeldung Ihres Hundes für den Flug erforderlich. Dies sollte bereits bei der Flugbuchung oder spätestens einige Tage vor Abflug erfolgen. So gewährleisten Sie, dass ihr Hund mitreisen darf, da manche Airlines eine Begrenzung für Tiere an Bord haben. Viele Airlines bieten eine Online-Anmeldefunktion (meist unter zusätzlichem Gepäck/Übergepäck) an, bei der Sie auch die Details zu Ihrem Hund und der Transportbox angeben müssen. Achten Sie darauf, eine Bestätigung zu erhalten, damit es am Flughafen keine Probleme gibt.
Ihre Packliste für den Flug mit Hund:
- Einen EU-Heimtierausweis (oder entsprechendes Dokument für andere Länder)
- Gültige Impfbescheinigungen (z. B. Tollwut)
- Je nach Zielort: Gesundheitszeugnisse oder spezielle Einreiseformulare - Prüfen Sie rechtzeitig die Einreisebestimmungen des Ziellandes. Einige Länder haben strenge Quarantänevorschriften oder benötigen zusätzliche Tests. Besprechen Sie mit Ihrem Tierarzt, welche Schritte notwendig sind, um alle Vorschriften einzuhalten. Bewahren Sie die Dokumente an einem leicht zugänglichen Ort auf, um sie bei Kontrollen schnell vorzeigen zu können.
- Eine gewohnte Decke als weiche Einlage in der Transportbox oder Hundetasche
- Wasserflasche zum Auffüllen am Flughafen sowie Reisenapf für den Zielort
- Futter, Kausnacks und Spielzeug als Beschäftigung während der Reise oder am Zielort
- Halsband, Leine, ggf. Sicherheitsgeschirr für den Flughafen und Ausflüge am Zielort - je nach Temperaturen am Zielort benötigen Sie einen Hundemantel oder Sonnenschutz für Ihre Fellnase
- Ggf. Maulkorb für den Transport in öffentlichen Verkehrsmitteln am Zielort - Prüfen Sie die Vorgaben im jeweiligen Zielland vorab.
Ablauf eines Flugs mit Hund
- Vorbereitung Zuhause Packen Sie alle notwendigen Utensilien, wie Dokumente, Leckerlis, Wasserflasche und eine Leine. Füttern Sie Ihren Hund einige Stunden vor Abflug und gehen Sie noch einmal mit ihm spazieren, damit er entspannt ist.
- Check-In Melden Sie sich frühzeitig am Flughafen, da der Check-in mit Hund länger dauern kann. Große Hunde im Frachtraum müssen oft an einem separaten Schalter abgegeben werden. Hier wird die Box geprüft und der Hund registriert. Danach kümmert sich das Cargo-Personal um ihren Hund und Sie gehen durch die Sicherheitskontrolle zum Flieger. Kleine Hunde werden beim Check-In mit ihrer Transporttasche gewogen und dürfen anschließend bis zum Boarding an der Leine mitlaufen.
- Sicherheitskontrolle Ihren kleinen Hund nehmen Sie einfach mit durch ihre Sicherheitskontrolle. Die Hundetasche sowie Hundezubehör müssen in der Regel abgelegt und durchleuchtet werden. Sollten Sie alleine reisen, ist Ihnen das Sicherheitspersonal bei der Betreuung Ihres Hundes behilflich. Für größere Hunde gibt es spezielle Sicherheitsbereiche, in denen die Box gesondert kontrolliert wird. Bereiten Sie Ihren Hund auf das Tragen eines Geschirrs vor, falls er aus der Box genommen werden muss. Ein gut sitzendes Geschirr verhindert, dass ihr Hund sich in Panik aus seinem Halsband windet.
- Boarding Planen Sie genügend Zeit ein, um stressfrei zu boarden. Wenn Ihr Hund in der Kabine reist, achten Sie darauf, dass er ruhig bleibt und die Tasche sicher verstaut ist. Hunde im Frachtraum werden als letztes in den Flieger eingeladen und verbleiben so lange wie möglich im Cargo Bereich beim Fracht Personal.
- Nach der Landung Reisen Sie außerhalb der EU halten Sie die Reisepapiere ihres kleinen Hundes für die Einreise bereit. Holen Sie ihn am besten aus der Hundetasche heraus, damit die Grenzbeamten den Hund sehen können. Wenn ihr Hund im Frachtraum mitgereist ist, reisen Sie zunächst alleine ein. Geben Sie trotzdem an, dass Sie mit einem Tier reisen und halten Sie die Reisedokumente bereit. Danach können Sie Ihren Hund meistens beim Sperrgepäck-Schalter abholen. Informieren Sie sich vorab bei der Airline, wann und wie Sie Ihren Hund nach der Landung abholen können.
Kosten: Fliegen mit Hund
Die Kosten für das Fliegen mit Hund variieren je nach Airline und Transportart (Kabine oder Frachtraum). Rechnen Sie mit 30 bis 150 Euro für einen Flug in der Kabine und bis zu mehreren Hundert Euro für den Frachtraum. Manche Airlines bieten Rabatte für Assistenzhunde oder für Mehrfachbuchungen an. Vergleichen Sie verschiedene Optionen, um die besten Konditionen zu finden.
Den Hund für den Flug richtig vorbereiten
Was sollten Sie vor dem Flug mit Ihrem Hund trainieren?
Gewöhnen Sie Ihren Hund an die Transportbox oder -tasche. Simulieren Sie kurze Aufenthalte in der Box, um den Stress zu reduzieren. Üben Sie auch das Tragen eines Sicherheitsgeschirrs, falls Ihr Hund bei der Kontrolle aus der Box genommen werden muss. Führen Sie Ihren Hund schrittweise an längere Aufenthalte in der Box heran, um sicherzustellen, dass er sich während des Flugs sicher und entspannt fühlt. Belohnen Sie Ihren Hund für ruhiges Verhalten, um positive Assoziationen zu schaffen.
Ernährungsplanung und Zeitmanagement am Abflugtag
Füttern Sie Ihren Hund mehrere Stunden vor dem Flug, um einen leeren Magen zu gewährleisten und Reisekrankheit zu vermeiden. Sorgen Sie für ausreichende Bewegung vor dem Abflug, damit der Hund ausgeglichen ist. Stellen Sie sicher, dass Ihr Hund vor dem Flug noch einmal die Möglichkeit hat, sich zu lösen. Planen Sie genügend Zeit ein, um Stress am Flughafen zu vermeiden.
Beruhigungsmittel für den Hund
Beruhigungsmittel sollten nur in Rücksprache mit einem Tierarzt verabreicht werden. Sie können Nebenwirkungen haben und sind nicht für alle Hunde geeignet. Natürliche Alternativen wie Pheromonsprays oder spezielle Beruhigungskissen mit Lavendel können ebenfalls helfen. Besprechen Sie die Vor- und Nachteile verschiedener Optionen mit Ihrem Tierarzt, um die beste Lösung für Ihren Hund zu finden. Wichtig ist, dass Ihr Hund ansprechbar bleibt und selbst stehen kann, um für den Transport zugelassen zu werden.
Die Flugreise mit Hund so angenehm wie möglich gestalten
Während Start und Landung verändert sich der Druck in der Flugkabine durch die zurückgelegten Höhenmeter. Wir Menschen können diesen Druck durch Kaugummi oder Nase zuhalten ausgleichen - Hunde können dies nicht selbst steuern. Daher hilft Ihrem Hund Kauen, um den Druckausgleich besser zu bewältigen. Reist Ihr Hund mit in der Kabine, geben Sie ihm während Start und Landung ein Kauspielzeug oder spezielle Kausticks, um über Kieferbewegungen den Druck im Ohr auszugleichen. Im Frachtraum können Sie leider nicht auf Ihren Hund einwirken.
Ausreichend Wasser anbieten
Stellen Sie sicher, dass Ihr Hund während des Flugs ausreichend Wasser bekommt. Verwenden Sie tropfsichere Wassernapf-Systeme, die speziell für Reisen entwickelt wurden. Wenn Ihr Hund in der Kabine reist, können Sie ihm in regelmäßigen Abständen kleine Mengen Wasser anbieten. Im Frachtraum sollte die Box mit einem stabilen Napf ausgestattet sein, der am Gitter fest installiert ist.
Beschäftigung während der Flugzeit
Ein Lieblingsspielzeug oder ein Kong, gefüllt mit Leckerlis, kann helfen, Ihren Hund während des Flugs zu beschäftigen. Achten Sie darauf, dass die Beschäftigung ruhig und stressfrei ist, da Ihr Hund in der Kabine nicht aus der Transporttasche genommen werden darf. Wenn Ihr Hund in der Kabine reist, können Sie zwischendurch mit sanften Streicheleinheiten für Beruhigung sorgen. Im Frachtraum hilft eine vertraute Decke in der Transportbox mit Ihrem Geruch.
Fazit
Das Fliegen mit Hund erfordert sorgfältige Vorbereitung und Planung, um Stress für Sie und Ihren Vierbeiner zu minimieren. Von der Auswahl der passenden Transporttasche oder Hundebox bis hin zu den notwendigen Dokumenten und Flugbuchungen – alle Details müssen durchdacht sein. Besonders wichtig ist die Gewöhnung Ihres Hundes an die Box, um Unruhe und Angst zu vermeiden. Mit unseren Tipps zu Flugkosten, Ablauf und Komfort während des Flugs können Sie Ihrer Reise entspannt entgegensehen. Eine gute Vorbereitung macht den Unterschied, damit Sie und Ihr Hund sicher und entspannt am Ziel ankommen. Wir wünschen Ihnen einen guten Flug!